Prof. Dr. Guido Sprenger
Forschungsgebiete:
Ethnologie von Ritual und Religion
Ethnologie von Gabentausch und Wirtschaft
Ethnologie von Mensch-Umwelt-Beziehungen
Animismus
Ethnologie der Verwandtschaft und der Sozialstruktur
Lebenslauf
- Seit Oktober 2021 Dekan der Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften
- 2018-2021 Prodekan der Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften
- 2017-2020 Vizedirektor des Heidelberg Center of the Environment
- Seit Oktober 2010 Professor am Institut für Ethnologie der Universität Heidelberg
- September 2007 – September 2010 Juniorprofessor für Ethnologie am Institut für Ethnologie, Universität Münster
- Juli 2004 – August 2007 Postdoctoral Fellow am Institute of Ethnology, Academia Sinica, Taipei
- Januar 2000 – April 2003 Wiss. Mitarbeiter an der Universität Münster
- Februar 2004 Promotion
- 1997 – 1999 Lehraufträge an der Universität Münster
- Oktober 1996 Magisterprüfung
- Oktober 1988 – Okt. 1996 Ethnologie, NF: Neue Geschichte und Politik Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- August 1994 - März 1995 Rijksuniversiteit Leiden, Niederlande (ERASMUS), Fächer Indonesisch und Ethnologie
Arbeitsvorhaben
Neue Rituale in der Begleitung Sterbender
Rituale etablieren und transformieren soziale und kosmologische Beziehungen und verknüpfen individuelle Gefühle und Bedürfnisse mit umfassenden Ordnungskonzepten. Besonders in der Sterbephase besteht ein Bedürfnis nach rituellen und ritualäquivalenten Praktiken. In der Palliativmedizin wird die existenzielle Dimension von Leid überdeutlich, so daß Behandlungsansätze nicht nur physische, sondern auch soziale und spirituelle Aspekte umfassen. Die christliche Krankensalbung zeigt, dass Rituale dabei haltgebende Funktion erfüllen können. In einer individualistisch und säkular geprägten Gesellschaft erschließt sich jedoch für die meisten Patienten ohne religiösen Bezug dieser Wert nicht. Dennoch zeigt sich nicht selten der Wunsch nach Ritualen. Daher fragt sich, welche Praktiken heute rituelle Funktionen übernehmen, wie sie wirken und ob sich neue Rituale für diesen Bedarf entwerfen lassen. Neben der palliativmedizinischen Expertise ist die der Ethnologie zu Übergangs- und Todesritualen sowie der Diakoniewissenschaft als praxisorientiertem Vermittler dafür unabdinglich. In unserem Vorhaben unterstützen Ethnologie und Diakoniewissenschaften die Datenerhebung der Palliativmedizin in Form von Interviews und Beobachtungen, wie auch die Rückführung der erarbeiteten rituellen Handlung in die klinische Praxis. In Zusammenarbeit mit den beiden anderen Disziplinen kann so ein substanzieller Beitrag zu einer umfassenden Begleitung sterbenskranker Menschen geleistet werden.
Ausgewählte Publikationen:
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2016. Dimensions of animism in Southeast Asia. In: Guido Sprenger/ Kaj Århem (eds.): Animism in Southeast Asia, 31-51. London: Routledge.
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2017. Communicated into being: Systems theory and the shifting of ontological status. Anthropological Theory 17,1: 108-132.
https://doi.org/10.1177/1463499617699330. -
(in press 2022) Deflecting responsibility: Spirits in Southeast Asia and “systems” in Western modernity. HAU – Journal of Ethnographic Theory 12,1
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2018. Buddhism and Coffee: The Transformation of Locality and Non-Human Personhood in Southern Laos. SOJOURN 33, 2: 65-90.
https://www.jstor.org/stable/26538525. -
2006. Die Männer, die den Geldbaum fällten: Konzepte von Austausch und Gesellschaft bei den Rmeet von Takheung, Laos. Berlin: LitVerlag.
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2021. Can animism save the world? Reflections on Personhood and Complexity in the Ecological Crisis. Sociologus 71,1: 73-91.
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2010. From power to value: ranked titles in an egalitarian society, Laos. Journal of Asian Studies 69,2: 403-425. doi:10.1017/S0021911810000069.
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2006. Bone transfers: Incomplete replacement in Rmeet ritual exchange. Taiwan Journal of Anthropology 4,1: 79-111. doi:10.7115/TJA.200606.0079.
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2018. The End of the Afterlife: Modes of Transitoriness among Rmeet, Laos. Péninsule 77, 2: 89-112.
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2017. The connectivity of ethnic displays: New codes for identity in northern Laos. Asian Ethnicity 18,1: 95-116.
http://dx.doi.org/10.1080/14631369.2016.1148428