Ägyptologie
Studienabschluss: | Master of Arts | |
Bewerbungspflichtig: | Zugangsbeschränkt | |
Studienbeginn: | WS / SS | |
Regelstudienzeit: | 4 | |
Studienform: | Vollzeitstudium | |
Sprachnachweise: | Latinum oder Graecum oder Hebraicum oder Klassisches Arabisch (spätestens bei der Zulassung zur Masterarbeit); Englisch und Französisch (zur Bewerbung) |
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Lehrsprache: | Deutsch | |
Sonstiges: | Postgradualer Studiengang (konsekutiv) |
Inhalt des Studiums
Die Ägyptologie gehört in die Gruppe derjenigen Disziplinen, die sich mit der Erforschung einer frühen Hochkultur beschäftigen. Ihr Gegenstandsbereich ist die altägyptische Hochkultur in all ihren Aspekten, beginnend mit der Vorgeschichte und endend mit der arabischen Eroberung Ägyptens. Räumlich behandelt sie den Bereich des unteren Niltals und der angrenzenden Regionen. Sie ist eine historische Disziplin, die zu etwa gleichen Teilen archäologisch, philologisch und allgemein kulturgeschichtlich ausgerichtet ist.
Dabei gehört zu den besonderen Kennzeichen der altägyptischen Kultur, dass Schriftquellen und materielle Kultur besonders eng verwoben sind. Da die Schrift so gut wie in allen Objektgattungen der Architektur und Kunst vorkommt, erfahren auch diese Objekte durch die philologische Erschließung der Auf-, In-, und Beischriften eine unverzichtbare Erläuterung, umgekehrt erschließt sich die Relevanz vieler Texte am besten durch die Beachtung ihres materiellen Aufzeichnungszusammenhangs. Daher ist die Aufspaltung des Faches in Philologie und Archäologie (wie bei der Altorientalistik und Vorderasiatischen Archäologie) für die Ägyptologie nicht möglich. Auch eine epochenmäßige Spezialisierung ist ausgeschlossen, da aufgrund der kontinuierlichen Entwicklung der altägyptischen Kultur und ihres ausgeprägten Konservativismus früheste und späteste Texte und Objekte sich noch gegenseitig erläutern können.
Als unabtrennbare Bestandteile des Faches müssen auch jene Randzonen des so definierten Objektbereichs gelten, die zugleich in die Zuständigkeit anderer Fächer fallen, wie die prähistorischen Kulturen Ägyptens in die Ur- und Frühgeschichte, das hellenistisch-römische Ägypten in die klassischen Altertumswissenschaften, die Koptologie in die christliche Archäologie und die Wissenschaft vom christlichen Orient, auch wenn hier am ehesten eine Tendenz zur Schwerpunktbildung zu beobachten ist. In Heidelberg dürfte die Zusammenfassung mehrerer der genannten Fächer in einem gemeinsamen Gebäude eine besonders günstige Basis für die Pflege auch jener Randgebiete darstellen. Hierbei kommt als Vorteil hinzu, daß Heidelberg einer der wenigen ägyptologischen Studienorte in Deutschland ist, wo auch Demotistik betrieben wird. Weiter außerhalb stehend und in die derzeitige Ausrichtung des Faches in Heidelberg nicht einbezogen ist die Meroitistik, die sich mit der Kultur und Sprache des alten Sudan befasst.
Die Ägyptologie sieht sich in letzter Zeit durch eine Flut von Ausstellungen, populärwissenschaftlichen Publikationen über altägyptische Themen, Sendungen und Meldungen in den Massenmedien sowie ein hierdurch und durch die Möglichkeiten des modernen Tourismus angeregtes Interesse der breiten Öffentlichkeit am alten Ägypten herausgefordert, ihre Forschungsergebnisse in allgemeinverständlichen Darstellungen, Vorträgen, Führungen usw. zusammenzufassen und bekannt zu machen. Dies ist ein Symptom jenes grundlegenden Kennzeichens unserer eigenen Kultur, in einem ständigen Dialog mit der Vergangenheit zu stehen, der zunächst nur mit der klassischen Antike und der biblischen Überlieferung geführt wurde und sich seit der Romantik auch auf andere Bereiche ausgedehnt hat. In diesem Dialog nimmt das alte Ägypten aufgrund seiner wichtigen Rolle in der antiken und biblischen Überlieferung seit der Renaissance einen zentralen Platz ein, der sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen durch Champollion noch erheblich erweitert hat.
Aufbau des Studiums
Der Masterstudiengang im Hauptfach erweitert die sprachliche und fachliche Kompetenz durch Aufbaumodule und ein Spezialisierungsmodul.
Die Aufbaumodule Sprache 1 und 2 vermitteln die Kenntnis der koptischen Sprache und üben die Lektüre und Übersetzung anspruchsvoller Originaltexte aus verschiedenen Textgattungen sowie Sprach- und Schriftstufen ein.
Die Aufbaumodule Kultur 1 und 2 bauen die Kenntnisse über die Kultur, Geschichte, Archäologie und Kunst Altägyptens weiter aus und ergänzen sie durch Analyse der Strukturen und Problemstellungen der alten Hochkultur.
Das Spezialisierungsmodul bietet die Möglichkeit einer wahlweisen Erweiterung der sprachlichen Kompetenz durch Erlernen der demotischen Sprache und Schrift oder der Vertiefung der fachlichen Kompetenz durch zwei zusätzliche Oberseminare mit speziellen Fragestellungen aus dem Gesamtbereich des Faches.
Die beiden Abschlussmodule liegen im 4. Fachsemester und beinhalten die Erstellung der Master-Arbeit und danach die mündliche Prüfung.
Der Masterstudiengang Ägyptologie im Begleitfach vertieft die sprachliche und fachliche Kompetenz durch Aufbaumodule.
Das Aufbaumodul Sprache befasst sich in zwei Kursen mit der Lektüre von weiteren mittelägyptischen Originaltexten einerseits und von anspruchsvollen Texten unterschiedlicher Sprach- und Schriftstufen andererseits.
Das Aufbaumodul Kultur erweitert durch zwei Seminare die Kenntnisse über die Kultur, Geschichte, Archäologie und Kunst Altägyptens.
Grundsätzlich können mit dem Hauptfach/Begleitfach Ägyptologie alle Fächer kombiniert werden, deren Studiengang eine entsprechende Master-Prüfungsordnung aufweist.
Empfohlene Fächerkombinationen sind:
- Fächer, in deren Zuständigkeitsbereich ägyptische Befunde fallen, wie z.B. Ur- und Frühgeschichte, Byzantinische Archäologie und Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Papyrologie und Klassische Philologie,
- "Feldnachbarn" wie Assyriologie, Vorderasiatische Archäologie, Semitistik, Islamwissenschaft u.a. und
- methodologisch und theoretisch benachbarte Disziplinen wie (außer einigen der oben genannten) z.B. Religionswissenschaft, Kunstgeschichte, Ethnologie.
Begleitfach
In diesem Studiengang werden 20 Leistungspunkte in einem Begleitfach erworben. Hier finden Sie eine Liste aller angebotenen Begleitfächer.
Der Masterstudiengang Ägyptologie kann auch als Begleitfach im Umfang von 20 LP studiert werden.
Formalia
Zulassung
Es besteht eine hochschuleigene Zugangsbeschränkung; hier finden Sie die geltende Zulassungssatzung.
Deutsche Studieninteressierte
Internationale Studieninteressierte
Internationale Studieninteressierte müssen sich aufgrund der in der Regel aufwendigen Prüfung der Vorbildungsnachweise schriftlich bewerben. Die Bewerbungsfrist für internationale Studieninteressierte ist der 15. Juni für das Wintersemester, der 15. November für das Sommersemester. Die Bewerbung erfolgt direkt an das Dezernat Internationale Beziehungen. Bitte nutzen Sie bei Ihrer Bewerbung folgenden Antrag auf Zulassung zum Masterstudium und fügen Sie die nötigen Unterlagen bei.
Weitere Informationen
Aktuelle Informationen zum Verfahren
Studien- und Prüfungsordnungen
Master Prüfungsordnung (vom 14.06.2007)
Modulhandbuch
Das aktuelle Modulhandbuch finden Sie hier.
Prüfungsausschuss
Zuständig für Anrechnungs-, Anerkennungs- und Prüfungsfragen ist der jeweilige Prüfungsausschuss, bzw. das Prüfungsamt. Nähere Informationen erhalten Sie bei der betreffenden Fachstudienberatung.
Gebühren
Für ein Studium an der Universität Heidelberg fallen zu Beginn jedes Semesters Gebühren an.
Fachstudienberatung
Carina Kühne-Wespi, M.A.
Ägyptologisches Institut
Voßstr. 2, Gebäude 4410
69115 Heidelberg
Sprechstunde: Donnerstags 14 - 16 Uhr und nach Vereinbarung
Tel.: +49 (0)6221-54-2534
E-Mail: carina.kuehne@uni-heidelberg.de
Kontakt
Ägyptologisches Institut
Voßstr. 2, Gebäude 4410
69115 Heidelberg
Sekretariat:
Tel.: +49 (0)6221-54-2533
Fax: +49 (0)6221-54-2551
E-Mail: aegyptologie@zaw.uni-heidelberg.de
Internet: http://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zaw/aegy/
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