Germanistik
Blick vom Heidelberger Schloss auf das Germanistische Seminar und die Alte Brücke (Foto: Ingeborg L. Klinger) |
Studienabschluss: | Master of Arts |
Bewerbungspflichtig: | Zugangsbeschränkt |
Studienbeginn: | WS u. SS |
Regelstudienzeit: | 4 |
Studienform: | Vollzeit / Teilzeit |
Sprachnachweise: | zwei moderne Fremdsprachen (zur Bewerbung) |
Lehrsprache: | Deutsch |
Sonstiges: | Postgradualer Studiengang (konsekutiv) |
Inhalt des Studiums
Es werden drei Schwerpunktgebiete angeboten: 1. Germanistische Linguistik, 2. Neuere deutsche Literaturwissenschaft und 3. Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
- Im Schwerpunktgebiet „Germanistische Linguistik“ hat der Studiengang einen forschungspraktischen Fokus auf den thematischen Komplex „sprachliches Wissen“. Er bildet die historische und moderne Sprachwissenschaft ab, bietet aber zugleich die Möglichkeit zur Vertiefung einzelner Bereiche nach eigener Wahl. Die Ausrichtung auf die Forschung unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Problemfelder mit sprachlichen Implikationen wird im gesamten Lehrangebot gewährleistet, insbesondere aber durch die Forschungswerkstatt, in der die Studierenden in einer Kombination von Methodenvermittlung, Selbststudium, Rechercheprogramm und gemeinsamer Auswertung an die wissenschaftliche Forschungspraxis herangeführt werden.
- Im Schwerpunktgebiet „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ steht jenes literaturgeschichtliche Kontinuum im Vordergrund, das vom Humanismus über Aufklärung, Klassik und Romantik, den Realismus des 19. Jahrhunderts und den Avantgardismus des frühen 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart reicht. Paradigmen der neueren deutschen Literaturgeschichte werden in ihren historisch-sozialen Kontexten vermittelt. Intertextuelle Bezüge, interdisziplinäre und komparatistische Aspekte, wissensgeschichtliche Dimensionen und poetologische Traditionen werden in vertiefenden Modulen behandelt. Der Studiengang ist forschungspraktisch ausgerichtet, insbesondere durch die Forschungswerkstatt, in der die Studierenden in einer Kombination von Methodenvermittlung, Selbststudium, Rechercheprogramm und gemeinsamer Auswertung an die wissenschaftliche Forschungspraxis herangeführt werden.
- Im Schwerpunktgebiet „Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ liegt der Akzent auf der gesamten Sprach- und Literaturgeschichte vom 8. bis zum 18. Jahrhundert. Ziel des Studiengangs ist es, anhand repräsentativer Ausschnitte zu einer wissenschaftlich fundierten Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Literatur der Vor- und Frühmoderne anzuleiten. Dabei wird im Verlauf des Studiums die Möglichkeit einer Spezialisierung auf das Mittelalter oder auf die Frühe Neuzeit angeboten. Im einen wie im anderen Fall basiert der Schwerpunkt auf einem interkulturellen und interdisziplinären Ansatz, der die gewünschte Spezialisierung durch die Vermittlung der gesamteuropäischen Dimension vormoderner Sprach- und Literaturproduktion ergänzt.
Aufbau des Studiums
Der Studiengang setzt sich zusammen:
1. aus dem Hauptfach Germanistik, bestehend aus Lehrveranstaltungen in einem der drei Schwerpunktgebiete, aufgeteilt in a) ein Grundlagenmodul (1.-2.Semester), b) ein Vertiefungsmodul (2.-3.Semester), aus einem Examens- und Forschungsmodul (3. Semester), aus einem Prüfungsmodul (4. Semester), aus der Master-Arbeit (4. Semester) sowie 2. aus einem Begleitfach, bestehend aus einem Kompaktmodul (1.-3. Semester).
Als Begleitfach zum Hauptfach Germanistik kann grundsätzlich jedes Fach gewählt werden, für das ein entsprechendes Studienangebot im Masterbereich besteht (siehe Fächerkatalog). Wird der Schwerpunkt des Masterstudiengangs auf die „Germanistische Linguistik“ gelegt, kann als Begleitfach auch „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ oder „Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ gewählt werden. Wird der Schwerpunkt des Masterstudiengangs auf die „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ gelegt, kann als Begleitfach auch „Germanistische Linguistik“ oder „Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ gewählt werden. Wird der Schwerpunkt des Masterstudiengangs auf die „Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ gelegt, kann als Begleitfach auch „Germanistische Linguistik“ oder „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ gewählt werden.
Die drei Wahlmöglichkeiten im Begleitfach – „Germanistische Linguistik“, „Neuere deutsche Literaturwissenschaft“ und „Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ – bauen ebenfalls auf einem vorher erworbenen Abschluss in einem philologischen Studiengang auf. Sie vermitteln exemplarisch fortgeschrittene Fragestellungen und Methoden in ihren jeweiligen Bereichen und bieten damit die Möglichkeit, eine im Hauptfach studierte Disziplin kontrastiv bzw. interdisziplinär zu erweitern.
Begleitfach
In diesem Studiengang werden 20 Leistungspunkte in einem Begleitfach erworben. Hier finden Sie eine Liste aller angebotenen Begleitfächer.
Der Masterstudiengang Germanistik kann als Begleitfach im Umfang von 20 LP studiert werden.
Weitere Informationen zum Studienfach
Forschungsschwerpunkte
1. Germanistische Linguistik
- Prof. Dr. Ekkehard Felder und seine Mitarbeiter arbeiten im Bereich der linguistischen Mediendiskursanalyse, der Varietäten- und Soziolinguistik (dort vor allem Fachkommunikation im Recht, in der Bioethik bzw. Bio-/Gentechnologie-Debatte und in der politischen Sprachanalyse). In diesem Kontext werden auch historische Aspekte berücksichtigt (historische Diskursanalyse als Mentalitätsgeschichte) mit dem Fokus auf Textlinguistik, Rhetorik und Argumentationsanalyse. Sprachsystematisch liegen die Arbeitsschwerpunkte im grammatischen Bereich der Form-Funktions-Korrelation (Modalität, Genus verbi) sowie in der Semantik und Pragmatik. Die Problematik von Sprachnormen und Sprachkritik ist dabei von zentraler Bedeutung.
- Prof. Dr. Jörg Riecke und seine Mitarbeiter vertreten in Lehre und Forschung die Geschichte der deutschen Sprache von den Anfängen (Althochdeutsch) bis in die jüngere Vergangenheit (Sprache in der Zeit des Nationalsozialismus). Weitere Schwerpunkte betreffen das Deutsche im Sprachkontakt, insbesondere die Geschichte der deutschen Sprache im östlichen Europa, Lexikologie und Lexikographie, Sprache und Medizin, Namenkunde und Wissenschaftsgeschichte. Im Zentrum steht die Verbindung von philologischen, sprachstrukturellen, pragmatischen und sprachreflexiven Methoden und Erkenntnisinteressen.
- Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Klaus-Peter Konerding betreffen den Zusammenhang zwischen Sprache, Wissens- und Bewusstseinskonstitution, die Semantik einschließlich der Schnittstelle zwischen Semantik und Pragmatik, die funktionale Grammatik einschließlich von Prozessen der Grammatikalisierung, die Kognitive Linguistik, die Psycholinguistik, die Anthropologische Linguistik, die linguistische Kommunikationswissenschaft und Diskursanalyse sowie die Kommunikation in Organisationen.
2. Neuere deutsche Literaturwissenschaft
- Am Lehrstuhl von Prof. Dr. Barbara Beßlich wird Literatur- und Kulturgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert erforscht. Schwerpunkte sind Literatur der Klassischen Moderne (Thomas Mann, Wiener Moderne, Stefan George); Erzähltheorie, Kulturkritik der Moderne, Intermedialität und Erinnerungskonzepte der Literaturwissenschaft.
- Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andrea Albrecht verbindet ein theoretisch, methodologisch und fachgeschichtlich geschärftes Interesse an der deutschsprachigen Literatur und ihren politik-, kultur- und wissenschaftshistorischen Kontexten. In historischer Hinsicht liegen die Schwerpunkte von Forschung und Lehre auf der "umstrittenen Moderne" (1900 bis 1945), reichen aber auch in die Zeit um und vor 1800 zurück und erstrecken sich punktuell bis in die Gegenwart.
- Schwerpunkte der Lehre und Forschung am Lehrstuhl mit dem Schwerpunkt frühe Neuzeit (Dirk Werle) liegen im Bereich der deutschen Literatur der frühen Neuzeit (16. bis 18. Jahrhundert) im europäischen Kontext, im Licht der intellectual history, im Austausch mit der Mediävistik und unter Berücksichtigung der lateinischen Literatur im deutschen Kulturraum.
- Prof. Dr. Roland Reuß und seine Mitarbeiter beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Literatur- und Editionstheorie sowie mit methodischen Grundlagen der Textkritik. Weitere Interessensgebiete sind die Geschichte des Buchdrucks und der Buchgestaltung (Typographie) sowie neuere Handschriftenkunde. Im Rahmen der laufenden Editionsprojekte (historisch-kritische Editionen der Werke H. von Kleists und Franz Kafkas) wird auch die Beschäftigung mit dem Einsatz digitaler Medien vorangetrieben. Außerdem stehen die Werke Hölderlins und Celans, der Goethezeit und speziell der deutschen Romantik im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Forschungen.
3. Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
- Die Schwerpunkte der Sprach- und Literaturwissenschaft des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Prof. Dr. Ludger Lieb, Prof. Dr. Tobias Bulang) liegen auf der spezifisch mittelalterlichen Narratologie, der mediävistischen Editionswissenschaft, der Erschließung deutschsprachiger wissensvermittelnder Texte des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Naturkunde, Historiographie, Medizin, Predigt, Enzyklopädien etc.) sowie der Wechselbeziehungen zwischen solchen Texten und der Dichtung. Die Anfänge deutscher Sprache und Literatur werden mit Blick auf ihre anthropologischen und mediengeschichtlichen Dimensionen erfasst. Im Fokus stehen auch die deutsche und europäische Liebesdichtung sowie Initiativen zur Vermittlung von mediävistischem Wissen in Öffentlichkeit und Schule.
Formalia
Zulassung
Es besteht eine hochschuleigene Zugangsbeschränkung; hier finden Sie die geltende Zulassungssatzung.
Deutsche Studieninteressierte
Deutsche Studieninteressierte können sich ohne vorherige Bewerbung bei der Zentralen Universitätsverwaltung bis Vorlesungsbeginn immatrikulieren. Erforderlich für die Immatrikulation ist eine Zugangsbescheinigung des Vertreters des gewünschten Masterstudiengangs, die bestätigt, dass die Zugangsvoraussetzungen gemäß der jeweiligen Zulassungsordnung erfüllt sind. Bitte informieren Sie sich beim Germanistischen Seminar über das weitere Vorgehen.
Internationale Studieninteressierte
Internationale Studieninteressierte müssen sich aufgrund der in der Regel aufwendigen Prüfung der Vorbildungsnachweise schriftlich bewerben. Die Bewerbungsfrist für internationale Studieninteressierte ist der 15. Juni für das Wintersemester und 15. November für das Sommersemester. Die Bewerbung erfolgt direkt an das Dezernat Internationale Beziehungen. Bitte nutzen Sie bei Ihrer Bewerbung folgenden Antrag auf Zulassung zum Masterstudium und fügen Sie die nötigen Unterlagen bei.
Weitere Informationen
Aktuelle Informationen zum Verfahren
Prüfungsordnung
Prüfungsordnung Master (vom 27.07.2012)
Prüfungsordnung für die Masterstudiengänge - Allgemeiner Teil (vom 6.07.2017)
Modulhandbuch
Das aktuelle Modulhandbuch finden Sie hier (unter „Prüfungsordnungen und andere Materialien zum Download“).
Prüfungsausschuss
Zuständig für Anrechnungs-, Anerkennungs- und Prüfungsfragen ist der jeweilige Prüfungsausschuss, bzw. das Prüfungsamt. Nähere Informationen erhalten Sie bei der betreffenden Fachstudienberatung.
Gebühren
Für ein Studium an der Universität Heidelberg fallen zu Beginn jedes Semesters Gebühren an.
Fachstudienberatung
Pd. Dr. Marcel Krings
Germanistisches Seminar
Hauptstr. 207-209, Zimmer 026
Telefon: 06221-54 3228
E-Mail: marcel.krings@gs.uni-heidelberg.de
Sprechzeit: Montag, 15-17 Uhr
Kontakt
Germanistisches Seminar
Hauptstraße 207–209
D-69117 Heidelberg
Sekretariat: Zi.035
Tel.: +49 (0)6221-54-3201
Telefax +49 (0)6221-54-3255
E-Mail: sekretariat@gs.uni-heidelberg.de
Internet: www.gs.uni-hd.de
Lageplan
Fachschaft:
E-Mail: fs.germanistik@urz.uni-heidelberg.de
Internet: http://www.fghd.de