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Bereichsbild

Latein (Klassische Philologie)

Studienabschluss: Bachelor of Arts  
Bewerbungspflichtig: Nein  
Studienbeginn: WS u. SS  
Regelstudienzeit: 6  
Prozentstruktur: 50% (auch mit Lehramtsoption); 25%  
Sprachnachweise:

Latinum
HF (= 50%) zusätzlich:
Graecum; Erwerb von Kompetenzen in einer Romanischen Sprache

 
Lehrsprache: Deutsch, Englisch

 
Philosophische Fakultät

 

 

 

Hinweis für Studieninteressierte für das Abschlussziel Lehramt an Gymnasien an der Universität Heidelberg:

Auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben des Landes Baden-Württemberg erfolgen für das Abschlussziel Lehramt an Gymnasien ab dem Wintersemester 2015/2016 Einschreibungen ins erste Studiensemester grundsätzlich nur noch in gestufte Studiengänge mit einer Bachelor-/Master-Studienstruktur (polyvalenter Zweifach-50%-Bachelorstudiengang mit Lehramtsoption und Master of Education ab Wintersemester 2018/2019).

Dieses Studienfach können Sie ab Wintersemester 2015/2016 in einem polyvalenten Zweifach-50%-Bachelorstudiengang mit Lehramtsoption studieren. Die Kombination mit einem weiteren lehramtsrelevanten 50%-Fach ist entsprechend erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.uni-heidelberg.de/studium/zlb/

Hinweis für Studierende, die bereits in ein Lehramtsstudium im Rahmen der Gymnasiallehrerprüfungsordnung I eingeschrieben sind:

Für Studierende, die am 31.07.2015 in einem Lehramtsstudiengang unter den Bedingungen der GymPO I (2009) eingeschrieben sind, gilt ab dem Wintersemester 2015/2016, dass ein Wechsel des Hauptfaches unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben auch weiterhin unter den Bedingungen der GymPO möglich ist.

Es gelten dabei die besondere Übergangsregelungen, die Sie hier nachlesen können.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.uni-heidelberg.de/studium/zlb/

Inhalt des Studiums

Die Klassische Philologie umfasst die beiden selbständigen, eng miteinander verwandten Fächer Griechisch und Latein, die beide am Seminar für Klassische Philologie betrieben werden.

Das Fach »Latein«, genauer »Lateinische Philologie«, ist durch seinen Gegenstand definiert: die aus dem Altertum überlieferten lateinischen Texte.

Folgende Schwerpunkte stehen im Mittelpunkt von Forschung, Studium und Lehre:

  • Die Sprache, die als Kommunikationssystem Voraussetzung der Texte ist.
  • Die Texte als Literatur und ihre Gestaltung.
  • Die römische Kultur als Kontext.

Da die lateinische Literatur von Anfang an unter starkem Einfluss der griechischen gestanden hat, erfordert ihr tieferes Verständnis eine gute Kenntnis griechischer Vorbilder. Insofern ist die Lateinische Philologie eng mit der Griechischen verbunden. Latein und Griechisch bilden zusammen die »Klassische Philologie«.

Die Zuständigkeit der »Lateinischen Philologie« endet zeitlich an der Schwelle zum Mittelalter, etwa im 6. Jhdt.n.Chr. Die Fortsetzung bildet die »Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit«, welche in Heidelberg als eigenes Fach an einem eigenen Institut eingerichtet ist.

Für die Methoden des Faches sind zwei Fragestellungen wichtig, die sich gegenseitig ergänzen müssen: die historische und die strukturelle. Die erstere hat das Ziel, einen Text, seine Entstehung und seine Wirkung aus den Bedingungen seiner Zeit zu begreifen. Diese Fragestellung verbindet die Lateinische Philologie mit anderen Altertumswissenschaften, insbesondere der Alten Geschichte, der Archäologie und der Indogermanistik; mit ihnen zusammen verfolgt sie das Ziel, die Kultur des griechisch-römischen Raumes in der Antike zu erschließen. Die strukturelle Fragestellung hingegen richtet sich auf den Text an sich, seine Form, seinen Aussagegehalt, seine stilistisch-ästhetischen Qualitäten. Sie stellt die Verbindung mit den anderen philologischen Fächern her, die in ihren Gebieten analoge Sachverhalte erforschen.

Aus diesen Fragestellungen ergibt sich der Bezug der Lateinischen Philologie zur Gegenwart, der für den Sinn des Faches und seines Studiums wesentlich ist. Er lässt sich von zwei Seiten her in den Blick fassen:

  • Kontinuität: Die Kultur und damit auch Sprache und Literatur der Römer stehen am Anfang der Entwicklung zur europäischen Kultur. Mittelalter und Neuzeit haben immer wieder (in den sogenannten »Renaissancen«) auf römisch-lateinische Ursprünge zurückgegriffen, um von ihnen aus Neues zu ent-wickeln. Wesentliche Grundbegriffe, Wertvorstellungen, Symbole sind aus dem Lateinischen abzuleiten. Ein Verständnis der europäischen Kultur erhält erst durch gründliche Kenntnis der römischen seine historische Tiefendimension. Solche Fragen der Kontinuität werden meist unter den Stichworten »Nachwirkung« oder »Rezeption« thematisiert; sie bilden in Heidelberg einen Forschungsschwerpunkt.
  • Kontrast: Trotz der geschichtlichen Zusammenhänge ist die Entfernung der römischen Kultur und Sprache von der Welt des heutigen Europa erheblich. Eine konsequent flektierende Sprache, eine vorchristliche und nicht rationalisierte Religion, eine vorindustrielle Gesellschaft: Dies sind die Voraussetzungen für kontrastive Studien, die zum Selbstverständnis der Gegenwart wissentlich beitragen können.

Lateinische Sprachwissenschaft

Bei der wissenschaftlichen Behandlung der lateinischen Sprache, die in eigenen Vorlesungen und Seminaren erfolgt, gilt die Aufmerksamkeit zunächst ihrer Vorgeschichte, die sich mit Hilfe der sprachvergleichenden Methode erschließen lässt, dann vor allem den Phasen des Lateinischen selbst (Altlatein, klassisches Latein, Spätlatein), sowie seinen Varietäten (Vulgärlatein, ein Forschungsschwerpunkt in Heidelberg), schließlich der Weiterentwicklung über das Spätlatein zu den romanischen Sprachen. Außer dieser historisch orientierten Betrachtungsweise werden synchrone Gesichtspunkte der Linguistik berücksichtigt, wie die regionale und soziale Differenzierung, die Textlinguistik und Ähnliches.

Im Unterschied zu anderen Universitäten ist in Heidelberg, wie international weithin üblich, die Lateinische Sprachwissenschaft in das Seminar für Klassische Philologie integriert.

Lateinische Literaturwissenschaft

Grundlegend für das literaturwissenschaftliche Studium ist das Kennenlernen wichtiger Werke durch eigene Lektüre in der Originalsprache. Die Studierenden sollten sich ein individuelles Leseprogramm mit repräsentativen Werken der wichtigsten Autoren, Epochen und Gattungen aufstellen; für diese Privatlektüre ist vor allem die vorlesungsfreie Zeit zu benutzen. Die selbstständige Lektürearbeit kann durch Lehrveranstaltungen nicht ersetzt werden; die »Lektürekurse« des Lehrangebots können nur Anregungen dafür geben.

In der spätrepublikanischen und der augusteischen Zeit entstanden innerhalb etwa eines Jahrhunderts zahlreiche Meisterwerke der lateinischen Literatur (Sallust, Cicero, Horaz, Vergil, Ovid u.a.), die in der gesamten abendländischen Tradition lebendig und vorbildlich geblieben sind. In diesem Sinne spricht man von »Klassik«. Diese Werke stehen im Mittelpunkt des Studiums. Dazu tritt die Beschäftigung mit vor- und nachklassischen Werken.

Die zentrale Aufgabe der Literaturwissenschaft ist das Verständnis des individuellen Werkes, die Interpretation. Dazu tragen viele Teildisziplinen bei, deren Beherrschung im Studium vor allem in Seminaren erworben wird: Literaturtheorie; Stilistik und Metrik; Rhetorik; Textkritik (d.h. Rekonstruktion des originalen Textes aus der teilweise uneinheitlichen handschriftlichen Überlieferung); inhaltliche Wissensgebiete wie Mythologie und Religionsgeschichte, Alltags-, Rechts- und Staatsleben, Wirkungsgeschichte im Bereich der neueren Literatur, Kunst und Musik. Zu letzterer existiert in Heidelberg ein international einzigartiges Noten- und Tonträgerarchiv, das Vertonungen antiker Texte vom Barock bis zur Gegenwart umfasst.

Die römische Kultur

Dieser Bereich kann im Studium nicht in systematischer Breite berücksichtigt werden. Einblicke werden ermöglicht durch

  • Lehrveranstaltungen anderer Fächer wie Archäologie und Alte Geschichte
  • Exkursionen zu römischen Kulturstätten (Ausgrabungen, Museen) mit gründlicher Vorbereitung
  • Lehrveranstaltungen zu einzelnen kulturgeschichtlichen Themen, z.B. der römischen Religion.

Studienvoraussetzungen

Für das Studium des Faches Latein ist im Lehramts- und Bachelorstudiengang das Latinum erforderlich. In beiden Studiengängen wird zusätzlich für Studierende im Hauptfach das Graecum gefordert. Wenn bei Beginn des Studiums die Anforderungen in den alten Sprachen noch nicht erfüllt sind (nachzuweisen durch das Abiturzeugnis oder eine Ergänzungsprüfung), muss diese Qualifikation während des Studiums erworben werden (im Lehramtsstudium spätestens bis zur Zwischenprüfung). Kurse dafür werden an der Universität angeboten. Ferner werden Lesekenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen vorausgesetzt.

Forschungsschwerpunkte

Literaturwissenschaft:

Die Arbeit des Lehrstuhls für lateinische Literaturwissenschaft ist auf die Erforschung der lateinischen Literaturgeschichte und ihrer Rezeption im europäischen Kontext gerichtet. Als integraler Bestandteil der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft fragt die Lateinische Literaturwissenschaft nach den kategorialen Voraussetzungen, die wissenschaftliche Aussagen über ästhetisch-kulturelle Phänomene überhaupt ermöglichen: Darf man im hellenistisch-römischen Kulturkreis von Literatur, von Geschichte sprechen? Wie funktioniert lateinische Literaturgeschichte – und was ist ‚Literatur’? Welche sind die Verfahren mündlicher und schriftlicher Rede, was ist ein Thema, welches ist der Status literarischer Texte und der sprechenden, schreibenden Instanz? In textbezogenen Lektüren wird eine Methode entwickelt, die die Entdeckung strukturgesetzlicher Eigenheiten der spätrepublikanischen, augusteischen und neronischen Dichtung ermöglicht. Dabei wird das Konzept einer neuartigen Literaturgeschichte entworfen, die als gegen Anachronismen gefeite "Archäologie der Moderne" das Modernitätspotential der antiken literarischen Hinterlassenschaft verstärkt zur Geltung bringt.

Sprachwissenschaft:

Die gräzistische und latinistische Sprachwissenschaft versteht sich als mit der Literaturwissenschaft eng verbundene Teildisziplin der Klassischen Philologie (die Nähe zur Literaturwissenschaft liegt vor allem in der Anwendung strukturalistisch geprägter Verfahren der Textanalyse und der Narratologie begründet). Die Sprachwissenschaft widmet sich unter systematischen und historischen Gesichtspunkten der formalen Beschreibung von Textkonstituenten aller Art, in erster Linie freilich der Sprache selbst. Zu ihren weiteren Aufgaben gehört die Erklärung des für die europäischen und außereuropäischen Sprachwissenschaften bis heute grundlegenden sprachtheoretischen Denkens der Griechen und Römer, das in einem reichen Schrifttum grammatischen, rhetorischen, poetologischen und sprachphilosophischen Zuschnitts hervortritt; auch ist sie mit der Erforschung der prosodisch-metrischen Gesetzmäßigkeiten griechischer und römischer Dichtung befaßt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Editionsphilologie und Textkritik.

Formalia

Zulassung

Bachelor/ Lehramt: Es besteht keine Zulassungsbeschränkung; Informationen zur Immatrikulation finden Sie hier.

Ausländische Studienbewerber

Für ausländische Studienbewerber gelten besondere Regelungen. Informationen erhalten Sie beim Dezernat Internationale Beziehungen der Universität Heidelberg (Seminarstraße 2).

Fächerkombinationen

Die möglichen Fächerkombinationen ergeben sich aus dem Fächerkatalog.

Studien- und Prüfungsordnungen

Prüfungsordnung polyvalenter Bachelor (vom 12.10.2017)
Prüfungsordnung Bachelor (vom 26.06.2015)
Zwischenprüfungs- und Studienordnung Lehramt für Staatsexamen (vom 29.04.2010; nach GymPO)
Zwischenprüfungsordnung: Lehramt für Staatsexamen (vom 15.06.2000)
Wiss. Prüfungsordnung (WPO 2001)
Prüfungsordnung Bachelor (vom 28.03.2007)

Modulhandbuch

Das aktuelle Modulhandbuch finden Sie hier.

Prüfungsausschuss

Zuständig für Anrechnungs-, Anerkennungs- und Prüfungsfragen ist der jeweilige Prüfungsausschuss, bzw. das Prüfungsamt. Nähere Informationen erhalten Sie bei der betreffenden Fachstudienberatung.

Gebühren

Für ein Studium an der Universität Heidelberg fallen zu Beginn jedes Semesters Gebühren an.

Masterstudiengang

Die Universität Heidelberg bietet die konsekutiven Masterstudiengänge:
Klassische Philologie: Latinistik und Klassische und Moderne Literaturwissenschaft an.

Fachstudienberatung


http://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/skph/studienberatung.html

Kontakt

Seminar für Klassische Philologie
Marstallhof 2-4
D-69117 Heidelberg

Sekretariat:
Tel. +49 (0)6221-54-2265
Fax: +49 (0)6221-54-3381
E-Mail: sekretariat@skph.uni-heidelberg.de
Internet: www.klassische-philologie.uni-hd.de
Lagekarte

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 10.07.2018
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