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Die Fakultätsfarben der Ruperto Carola

Violett: Theologie

Rot: Jura

Blau: Philosophie

Grün: Medizin

Gelb: Naturwissenschaften und Mathematik

 
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Akademische Kleidung

Jahresfeier 2011 Eitel 460x175
Talare haben an der Universität Heidelberg eine lange Tradition. Bereits bei der Gründung der Ruperto Carola wurde die cappa – ein Kapuzenmantel – vorgeschrieben. Nach Abschaffung der Roben in den 1960er Jahren werden Talare an der Universität Heidelberg seit Mitte der 1990er Jahre wieder getragen.

Vorbild kirchliche Gewänder

Akademische Kleidung findet erstmalig in einer Verordnung Ruprecht I. zur Einrichtung einer Universität Erwähnung. Diese bezieht sich auf die Universität zu Paris und gilt für alle vier Fakultäten: „Jeder Magister und Bacchalarius soll akademischen Verrichtungen nachgehen, gekleidet in cappas und kirchlichen Gewändern von vergleichbarem Aussehen und ähnlichen Proportionen wie sie gegenwärtig an den jeweiligen Pariser Fakultäten üblich sind“. Da die ersten europäischen Universitäten kirchliche Einrichtungen waren, glich auch die Kleidung von Studenten denen der Mönche. Die cappa war ein überwurfartiger Kapuzenmantel mit zunächst einem Schlitz für die Arme, später zweien. Dazu wurde ein Birett getragen.

Talare

Luther im Talar
Martin Luther (1483-1546) in einer Schaube

Vom 16. Jahrhundert an wurde das tunikaartige Gewand zunehmend durch einen talarähnlichen Mantel ersetzt – der Schaube, im englisch­sprachigen Raum auch als gown bekannt. Diese hatte ihren Ursprung im klerikalen Habitus der Reformation und war zu akademischen Zwecken stets mit Pelz besetzt.

Fakultätsfarben waren in Deutschland seit dem 17. Jahrhundert verbreitet. In Heidelberg galt folgende Farbkombination: Theologie: violett; Jura; rot; Medizin: grün; Naturwissenschaften und Mathematik: gelb; Philosophie: blau. Zum Ende des 17. Jahrhunderts wurden Talare nur noch von Professoren getragen und vom 19. Jahrhundert an bis zu ihrer Abschaffung in den 1960er Jahren führten die Lehrenden diese Tradition fort.

Abschaffung & Wiedereinführung der Talare

1968 revoltierten im damaligen Westdeutschland Studenten gegen Traditionalismus an den Universitäten. Getreu dem Motto „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“ wollten sie moderne Lehr- und Lernbedingungen erreichen. In der Folge wurden hierzulande Traditionen wie Roben und Graduierungszeremonien aufgegeben.

Ab Mitte der 1990er Jahre wurden Talare an der Ruperto Carola nach und nach wieder eingeführt. An der Juristischen Fakultät trug man sie anfangs im Rahmen von Promotionsfeiern, es folgten als erste die Theologische und die Medizinische Fakultät. Seit 2001 tragen die Mitglieder der Universitätsleitung sowie die Dekane der Fakultäten bei der Jahresfeier, bei Doktorabschlussfeiern, zum Empfang internationaler Gäste sowie zu anderen akademischen Anlässen Roben.

Dr. Thorsten E. Hauler, Alumnus der Universität Heidelberg

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Letzte Änderung: 12.02.2015
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