Sommersemester 2011
Gedächtnis: neuronale Mechanismen, klinische Syndrome und die Hermeneutik des Erinnerns |
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Prof. Dr. Martin Gessmann (Philosophie), Prof. Dr. Hannah Monyer (Neurowissenschaften), Prof. Dr. Thomas Fuchs (Psychiatrie / Philosophie) Prof. Dr. Andreas Draguhn (Neurophysiologie) |
Termin: Dienstag 03., 10., 31. Mai und 07. Juni, jeweils 15-18 Uhr |
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Ort: Institut für Medizinische Psychologie in der Bergheimer Str. 20 |
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Das Seminar richtet sich an Studierende der Medizin, Psychiatrie, Psychologie, Pädagogik und der Philosophie, steht aber selbstverständlich allen Studierenden offen. Thema des Seminars ist das Gedächtnis, das hinsichtlich möglicher Fehlfunktionen und konstitutiven Leistungen gleichermaßen untersucht werden soll. Klinische Befunde im Rahmen von Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz, psychologische Dysfunktionen nach traumatischen Erfahrungen und Lernstörungen im Zusammenhang mit Aufmerksamkeitsdefiziten bilden den Erklärungsrahmen für die pathologischen Betrachtungen. Dem sollen die Leistungen des Gedächtnisses gegenübergestellt werden, die von einer basalen Orientierung in Raum und Zeit bis zur Bildung komplexer episodischer Erinnerungssequenzen reichen. Die Neurobiologie in Verbindung mit einer Phänomenologie der Wahrnehmung und einer Hermeneutik der Gedächtnisbildung bilden den methodischen Rahmen hierzu. Im Hinblick dieses Heidelberger Ansatzes wäre zu prüfen, ob sich die klinischen Syndrome als die Kehrseite einer Gedächtnisleistung verstehen lassen, in deren Analyse sich neuronale Mechanismen in zunehmender Komplexität zu narrativen Verstehensprozessen zusammenschließen lassen. Die Veranstaltung erfolgt gemeinsam mit den Seminaren der Sozietät Jaspers im MTP-Programm der Medizinischen Fakultät Heidelberg. |
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Prof. Dr. Johannes Glückler (Wirtschafts- und Sozialgeographie) Dr. Katharina Zweig (Informatik) |
Termin: Montag 11 bis 13 Uhr |
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Ort: Hörsaal des Geographischen Instituts in der Berliner Str. 48 |
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Die Vorlesung vermittelt die Grundlagen der sozialen Netzwerkanalyse und diskutiert entsprechende Anwendungen für die empirische Wirtschafts- und Sozialforschung (z.B. Innovationsnetzwerke, Städtenetze, regionale Unternehmensnetze etc.). Die Vorlesung verknüpft somit formal-methodische Konzepte der Netzwerkanalyse mit fachtheoretischen Fragestellungen und Konzepten der Sozialforschung. In der gemeinsamen Vorlesung wird die Netzwerkanalyse sowohl in Theorie als auch Praxis vorgestellt: Professor Glückler (Wirtschafts- und Sozialgeographie) diskutiert die für die empirische Sozialforschung relevanten Grundkonzepte der sozialen Netzwerkanalyse im Kontext konkreter wirtschaftsgeographischer Problemstellungen. Dr. Zweig (Informatik) befasst sich hauptsächlich mit den theoretischen Aspekten der richtigen Methodenwahl und der Aussagekraft der Resultate. Nach Besuch der Vorlesung und einer dazugehörigen Übung mit Softwareeinsatz können die TeilnehmerInnen netzwerkanalytische Fragestellungen benennen, die dazugehörigen Netzwerke erstellen, visualisieren und analysieren, und die Resultate kritisch diskutieren. Optionale Übung bei Prof. Glückler und Hausaufgaben / Tests bei Dr. Zweig |
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Prof. Dr. Monika Bobbert (Medizinethik), Prof. Dr. Gerhard Dannecker (Straf- und Prozessrecht) PD Dr. Tom Ganten (Medizin) |
Termin: Vorbesprechung: Donnerstag, 14.4, 18 bis 20 Uhr, Blocktermin Freitag, 16:30 bis 21:30 Uhr und Samstag, 9 bis 17 Uhr. 13./14. Mai und 15./16. Juli |
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Ort: R 117 im Institut für Geschichte und Ethik der Medizin im INF 327 1. OG. |
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Die Transplantationsmedizin ist ein wichtiger Bereich in der Krankenversorgung, der auf Grund der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts voraussichtlich weiter wachsen wird. Die klinische Praxis der Organverteilung ist durch rechtliche Vorgaben, Berufsnormen und Fachstandards geregelt, lässt den behandelnden Ärzt(inn)en aber Ermessensspielräume. In der klinischen Praxis der Lebertransplantation stellen sich aktuelle und für diesen Bereich spezifische Fragen in Bezug auf die Normen Gleichheit und Ungleichheit, unter anderem bei den Verteilungskriterien Dringlichkeit, Wartezeit und dem MELD-Score, bei Alkoholabhängigkeit und Lebertransplantation, beim Einschätzen der Compliance sowie beim Teilen von Transplantaten zwischen Erwachsenen und Kindern. Ausgewählte, im Bereich der Lebertransplantate hirntoter Spender aktuelle klinische Fragen werden interdisziplinär, d.h. aus medizinischer, ethischer und rechtlicher Sicht bearbeitet. Das interdisziplinäre Seminar richtet sich an Studierende der Medizin, der Rechtswissenschaften und an Lehramtsstudierende aller Fächer. Nach Rücksprache können auch Studierende aus anderen Studiengängen teilnehmen. Das Seminar ist anerkannt als klinisches Wahlfach gemäß § 2 Abs. 8 AO und als EPG II. |