Sommersemester 2016
I. Interdisziplinäres Kolloquium
Das interdisziplinäre Kolloquium findet als Blockveranstaltung in Absprache mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Studierende, die im Kolloquium vortragen wollen, können sich über das Anmeldungsformular online vormerken lassen. Sie sollten alle anderen erforderlichen Leistungen für das Marsilius-Zertifikat bereits erbracht haben (siehe Satzung). Die Veranstaltungstermine werden in Absprache mit den Referierenden festgelegt.
II. Brückenveranstaltungen
Menschliche Kommunikation aus Phylo- und Ontogenetischer Perspektive Bitte angeben: Vollständiger Name, Studienfach/fächer (alle), Hochschul- und Fachsemester. |
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PD Dr. Christian Tewes (Philosophie) Manuel Bohn M.A. (Doktorand am Max-Planck Institut für evolutionäre Anthropologie / Primatologie) Gregor Stöber M.A. (Doktorand am Max-Planck Institut für evolutionäre Anthropologie / Kleinkindforschung ) |
Blockseminar 06. - 08.05.2016 - t.b.a. |
Ort: tba | |
Was ist Bedeutung? Wie kaum ein zweiter prägte Herbert Paul Grice (1913-1988) mit seiner Analyse des Bedeutungsbegriffes die moderne Sprachphilosophie. Grice entwickelte das pragmatische Konzept der Sprecherbedeutung (speaker meaning) in Abgrenzung an einen rein semantischen Bedeutungsbegriff und legte damit den Grundstein für eine psychologische Theorie intentionaler Kommunikation, welche sowohl kontextuelle als auch konventionelle Elemente einer Äußerung berücksichtigt. Seine Analyse ist gleichzeitig so offen und detailliert, dass sie jede Form intentional kommunikativer Akte, vom einfachen Fingerzeig bis hin zu ausgeprägten Sprechakten, sauber erfassen kann und liefert damit bis heute das Handwerkszeug, mit dem sich Linguisten, Anthropologen, Psychologen und Philosophen Themenfeldern wie dem Erstspracherwerb, der Konversationsanalyse, der Kommunikation im Tierreich und dem Ursprung von Sprache annähern. In diesem Blockseminar möchten wir uns anhand klassischer Primärliteratur und deren modernen Rezeption Grice’s Bedeutungstheorie erarbeiten und ihre Relevanz und Anwendung im heutigen Kontext diskutieren. |
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Grüne Gentechnik: Naturwissenschaftliche Grundlagen und Besonderheiten des öffentlichen DiskursesAnmeldung im LSF |
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Prof. Dr. Jale Tosun (Politikwissenschaft) Prof. Dr. Thomas Rausch (Molekularbiologie) |
Blockseminar Vorbereitungssitzung am 22.4.2016 09:00-12:00 Uhr 03.06.2016 09:00 - 18:00 Uhr (Theorieblock) |
Ort: tba |
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Die grüne Gentechnologie gehört zu den gesellschaftlich und politisch besonders kontroversen und polarisierenden Themen. Großen Heilsversprechungen stehen zum Teil fast apokalyptische Prophezeiungen gegenüber. In Deutschland ist die Ablehnung von Produkten, bei denen die grüne Gentechnologie zum Einsatz kommt, besonders verbreitet. Es fällt auf, dass naturwissenschaftliche und biotechnologische Zusammenhänge in den öffentlichen Diskussionen kaum eine Rolle spielen oder extrem verkürzt dargestellt werden. In diesem Brückenseminar geht es darum, die Einstellung der Bevölkerung gegenüber grüner Gentechnik zu erfassen und mit den vorhandenen Erkenntnissen der Molekularbiologie kritisch abzugleichen. Das Seminar ist als Forschungsseminar konzipiert. In einem ersten Teil sollen wichtige politik- und naturwissenschaftliche Grundlagen vorgestellt und diskutiert werden. Anschließend soll eine Umfrage zu Einstellungen der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik konzipiert, durchgeführt und ausgewertet werden. Abschließend sollen die Ergebnisse vor dem Hintergrund der naturwissenschaftlichen Grundlagen erörtert werden und die Charakteristika des öffentlichen Diskurses über die grüne Gentechnik herausgearbeitet werden (Ideen, Akteure, Interessen, Institutionen). |
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Governance im Gesundheitswesen: Zwischen Selbstregulierung und FremdsteuerungAnmeldung im LSF |
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Prof. Dr. Albrecht Jahn Prof. Dr. Bernd Grzeszick Prof. Dr. Jale Tosun |
Blockseminar Vorbesprechung: 05.07.2016, 17-19 Uhr Seminartage: 12.07.2016, 11-20 Uhr, 13.07.2016, 9-14 Uhr |
Ort: tba |
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Die Perspektive von Grund und Grenzen von Selbst- und Fremdregulierung im Gesundheitsweisen verbindet verschiedenste Sachfragen und Ebenen. Leitmotiv ist jeweils die Frage, wieweit im Gesundheitswesen Selbstregulierung gehen soll, und ob bzw. wieweit eine externe Regulierung durch den Staat oder vergleichbare inter- und supranationale Einrichtungen sinnvoll sein kann. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass Regulierung nicht nur einseitig und volldeterminierend sein muss, sondern Übergänge möglich sind zwischen top-down- und bottom-up-Regulierung, Rahmensetzung und – formalen sowie informalen – Kooperationen. Vor diesem Hintergrund ist es aufschlussreich, Erfahrungen und Erkenntnisse der einzelnen Maßstabsebenen abzugleichen und dabei Gemeinsamkeiten, Unterschiede und mögliche Transfers herauszuarbeiten. So kann z.B. auf globaler Ebene die Frage nach festem Regelwerk oder freiwilliger Verantwortung an den Beispielen globaler Gesundheitsfonds, SDGs sowie COP 21 erörtert werden. Aus transnationaler Sicht bietet sich eine Untersuchung des Einflusses von Handelsabkommen auf das Gesundheitswesen an. Auf nationaler Ebene können die unterschiedlichen Verteilungen von eigener, geteilter und gemeinsamer Verantwortung reflektiert werden. Und auf regionaler bzw. lokaler Ebene kann der Verteilung der Verantwortlichkeit für die Gesundheitsprävention in Gemeinden und (privaten) Betrieben angesprochen werden. Ziel des Seminars ist zum einen die Vermittlung wichtiger Ansätze und Analysekonzepte aus den Bereichen Public Health, Gesundheitspolitik und Recht einschließlich der Vermittlung interdisziplinärer Sicht- und Arbeitsweisen an die Studierenden, die deshalb möglichst frühzeitig in disziplinär heterogenen Gruppen auf Themenbereiche angesetzt werden sollen. Zum anderen sollen die inhaltlichen und methodischen Fragen aus den jeweiligen fachlichen Perspektiven möglichst weitgehen beantwortet werden. |
III. Disziplinäre Veranstaltungen für fachfremde Studierende