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Fellow-Klasse 2024/25 Prof. Dr. Diamantis Panagiotopoulos

Arbeitsvorhaben am Marsilius-Kolleg

Klima-Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen am Beispiel früher Kulturen Griechenlands: Ein interdisziplinärer Ansatz 

Klima- und Umweltwandel haben die gesamte Menschheitsgeschichte begleitet; schon frühe Gesellschaften mussten sich mit ihm auseinandersetzen. Umgekehrt veränderten Menschen bereits früh auf verschiedenen Raum- und Zeitskalen ihre Umwelt.

Die bisherige Forschung zu den Folgen von Klima- und Umweltwandel für frühe Gesellschaften zeigt oft disziplinspezifische Präferenzen mit potentiell geo-, klima- oder geschichtsdeterministischen Erklärungen. Um disziplinäre Grenzen zu überwinden, wollen wir archäologisch/historische Forschung mit naturwissenschaftlicher Klima- und Umweltforschung konsequent integrieren. Klimatische, naturräumliche, soziokulturelle, politische und ökonomische Faktoren, die Umbrüche in frühen Gesellschaften befördert haben könnten, werden gleichberechtigt untersucht. Darüber hinaus analysieren wir, wie und in welchem Ausmaß frühe Gesellschaften ihre Umwelt durch Landnutzung, Rodung und Bergbau verändert haben.

Unser Projekt fokussiert auf vier für frühe Kulturen Griechenlands kritische Zeitintervalle zwischen 2200 und 400 Jahren vor unserer Zeitrechnung. In einem sechsstufigen Arbeitsprogramm wollen wir neben der kritischen Bewertung vorliegender Klima- und Umweltdaten in einem innovativen Ansatz marine Sedimentkerne als neue Umweltarchive nutzen, die wir auf Schiffsexpeditionen an der griechischen Küste in unmittelbarer Nähe früherer kultureller Zentren erbohrt haben. Diese werden wir mit neuen archäologischen Daten aus laufenden Feldprojekten verknüpfen.

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FORSCHUNGSGEBIETE

  • Archäologie der Ägäischen Bronzezeit: Artefaktanalyse, Siegelpraxis, administrative Systeme, Bildsprache, soziale Strukturen und Prozesse
  • Archäologie des östlichen Mittelmeerraums: kulturelle Interaktion und Akkulturationsprozesse
  • Maritime Archäologie
  • Archäologische Theoriebildung
  • Feldforschung: Leitung von zwei interdisziplinär angelegten archäologischen Grabungen auf Kreta
  • Kulturelles Erbe: Theoretische Konzepte und Strategien zum Umgang mit dem antiken materiellen Kulturerbe

Lebenslauf

  • 09.2019 – 11.2019: Margo Tytus Visiting Scholar, Universität von Cincinnati (USA)
  • seit 12.2018: Vorstandsmitglied und Stellvertretender Direktor des Heidelberger Center for Cultural Heritage
  • 04.2016 – 03.2018: Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Altertumswissenschaften, Universität Heidelberg
  • 02.2014 – 03.2014: Gastprofessor am Institute of Advanced Studies, Universität von Bristol
  • 10.2012 – 09.2018: Geschäftsführender Direktor des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Heidelberg
  • 12.2012 – 09.2017: Vorstandsmitglied des Heidelberger Exzellenzclusters „Asia and Europe in A Global Context“
  • 03.2011: Gastprofessor an der Scuola Superiore, Universität von Catania
  • 10.2004 – 09.2010: Studiendekan der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg
  • seit 08.2003: W3-Professor für Klass. Archäologie am Institut für Klass. Archäologie der Universität Heidelberg
  • 10.03.2003: Habilitation im Fach Klassische Archäologie an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg
  • WS 2002.2003: Lehrbeauftragter am Institut für Alte Geschichte der Universität Salzburg
  • 07.1998 – 06.2001: Postdoktoranden-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  • 26.04.1996: Promotion zum Dr. phil. an der Fakultät für Orientalistik und Altertumswissenschaften der Universität Heidelberg
  • WS 1985/86 - SS 1989: Studium der Klass. Archäologie, Ur- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte an der Universität Athen

Ausgewählte Publikationen

Table

1. D. Panagiotopoulos, Das minoische Kreta. Abriss einer bronzezeitlichen Inselkultur. Stuttgart: Kohlhammer (2023)
2. D. Panagiotopoulos, Mykenische Siegelpraxis. Funktion, Kontext und administrative Verwendung mykenischer Tonplomben aus dem griechischen Festland und Kreta. Athen: Deutsches Archäologisches Institut (2014)
3. Th. Guttandin, D. Panagiotopoulos, H. Pflug und G. Plath, Inseln der Winde. Die maritimen Kulturen der bronzezeitlichen Ägäis. Heidelberg: Institut für Klassische Archäologie (2011) [ 2. verbesserte Auflage (2014); griechische Übersetzung (2021)]
4. D. Panagiotopoulos, Das Tholosgrab E von Phourni bei Archanes. Studien zu einem frühkretischen Grabfund und seinem kulturellen Kontext. Oxford: BAR International Series (2002)
5. D. Panagiotopoulos, ‘The Death of the Painter’. Towards a Radical Archaeology of (Minoan) Images, in F. Blakolmer (ed.), Current Approaches and New Perspectives in Aegean Iconography. Louvain-la-Neuve: Presses Universitaires de Louvain (2020), 385-406
6. D. Panagiotopoulos, In the Grip of their Past. Tracing Mycenaean Memoria, in: S. Sherratt (ed.), Archaeology and Homeric Epic, Sheffield Studies in Archaeology. Oxford and Philadelphia: Oxbow (2017), 74-100
7. D. Panagiotopoulos, Material versus Design. A Transcultural Approach to two Contrasting Properties of Things, Transcultural Studies 4 (2013) 47-79
8. D. Panagiotopoulos, F. Wallenwein, G. Mildenberger & G. Schimpf, A Dialogue between Humanities and Social Sciences: Cultural Landscapes and their Transformative Potential for Social Innovation, Heritage 6.12 (2023), 7674-7705
9. L. Abu-er-Rub, Chr. Brosius, S. Meurer, D. Panagiotopoulos & S. Richter (eds), Engaging Transculturality. Concepts, key terms, case studies. London and New Work: Routledge (2019)
10. A. Kehnel & D. Panagiotopoulos (Hrsg.), Schriftträger – Textträger. Zur materialen Präsenz des Geschriebenen in frühen Gesellschaften, Berlin and New York: De Gruyter (2015)

KONTAKT

Prof. Dr. Diamantis Panagiotopoulos

Institut für Klassische Archäologie und Byzantinische Archäologie

E-Mail: dp@zaw.uni-heidelberg.de