Arbeitsvorhaben Prof. Dr. Jochaim Wambsganss
Wissen, Glaube(n), Aberglaube
Die moderne Welt ist geprägt durch Wissen und Erkenntnis. Als Wissenschaftler versuchen wir, die Gesetzmäßigkeiten der Welt zu verstehen, zu formulieren, und Vorhersagen zu machen. Die Arbeitsmethoden in Natur-, Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften unterscheiden sich zwar voneinander, die unterliegenden Prinzipien sind jedoch ähnlich: Wir wollen Ursachen, Wirkungen und Zusammenhänge verstehen. Wir "schaffen" Wissen. Wissen erweitert sich aber und es wandelt sich. Manches wissen wir "absolut" sicher, manches ziemlich sicher, manches wahrscheinlich, und manchmal nehmen wir an oder glauben, dass es etwa so ist. Wie verträgt sich nun aber "Wissen" mit "Glauben"? SInd diese beiden Erkenntnisklassen überhaupt klar getrennt?
Mich interessieren die Zusammenhänge und Übergänge zwischen Wissen, Glauben/Glaube und Aberglaube sowie ihre jeweiligen Grenzen. Dabei möchte ich vier Aspekte erarbeiten. Zunächst geht es um Begriffsbestimmung, um die Definition dieser Konzepte innerhalb einer Disziplin. Dann interessiert mich, wie Wissen, Glaube/Glauben sowie Aberglauben über die Disziplingrenzen hinweg verwendet werden. Der dritte Aspekt betrifft den historischen Wandel dieser Begriffe. Und schließlich möchte ich untersuchen, wie diese Konzepte außerhalb der Akademia, sozusagen "im richtigen Leben", verwandt werden.