Fellow-Klasse 2015/16 Prof. Dr. Katja Mombaur

Arbeitsvorhaben am Marsilius-Kolleg

Möglichkeiten und Grenzen mathematischer Verkörperungsmodelle

Der Körper eines Menschen bestimmt einen wesentlichen Teil seiner Interaktionen mit der Umwelt, in dem er durch seine Bewegungen in der Welt agiert und durch die Sinne seines Körpers die Welt wahrnimmt. Das Gehirn kontrolliert zwar zentral Bewegungen und steuert die Kognition, ist aber nicht völlig frei, sondern ist zum einen an die Grenzen des Körpers gebunden und zum anderen profitiert es von den Möglichkeiten und der Intelligenz des Körpers.

Das Thema der Verkörperung hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit in Philosophie, Psychologie, Kognitions-, Geistes- und Neurowissenschaften erhalten und war schon immer ein zentrales Thema in Biomechanik, Bewegungswissenschaften, Orthopädie und Robotik. Je nach Fachgebiet liegt der Fokus der Forschungen auf der Ausdehnung der Seele und der Intelligenz in den Körper, den mit Ausführung und Wahrnehmung von Bewegungen verbundenen Hirnarealen oder der Rolle der dynamischen Eigenschaften des Körpers.

Ziel des vorliegenden Arbeitsvorhabens ist es, aus Sicht der Mathematik, der Informatik und des Wissenschaftlichen Rechnens durch die Entwicklung von mathematischen Modellen der Verkörperung und ihrer Implementierung auf dem Computer einen wichtigen Beitrag zur Untersuchung der Verkörperung leisten. Im interdisziplinären Dialog mit Kollegen aus den verschiedenen Fachdisziplinen möchte ich die Potentiale und Grenzen derartiger Modelle anhand konkreter Beispiele analysieren und verbessern und für die Fachdisziplinen nutzbar machen.